Wally – Abenteuer Welpe

Wally - Abenteuer Welpe
von Gabi Kugler

Unsere Familie besteht aus einem Paar und einem erwachsenem Sohn, der momentan von Zuhause aus studiert.

Am 7. Februar 2020 ist Wally mit 9 Wochen bei uns eingezogen. Wally ist ein Flat Coated Retriever.

Gleich am ersten Tag durfte sie alles erkunden, was zum neuen Zuhause gehört:

Garten, Haus, alle Räume – bis auf Küche und Speisekammer. Die sind Tabu!

Wir erklären ihr, was sie wann aufnehmen darf, um darauf herumzukauen. Manches darf sie eben nie ins Maul nehmen, weil es kaputt gehen kann oder/und für sie gefährlich werden kann.

Einfach was vom Boden fressen ist auch nicht erlaubt. Das habe ich mir leichter vorgestellt, da ist Wally ganz schön hartnäckig. Aber Konsequenz zahlt sich aus!

Die ersten 10 Tage habe ich mit ihr auf dem Boden geschlafen.

Somit habe ich gleich gemerkt, wenn sie wach wurde und bin sofort raus gegangen. Als wir dann auch noch tagsüber schneller reagiert haben, hat es mit dem sauber werden gut geklappt. Das war gar nicht so schwierig.

Wally ist noch sehr skeptisch am Wasser. Vorsichtig geht sie rein. Gemeinsam überqueren wir den Bach! Sie weiß, wenn wir das gemeinsam machen, kann ihr nichts passieren!

Generell ist sie eher vorsichtig, orientiert sich an uns und wenn wir das okay geben, geht sie sehr vertrauensvoll an die neue Situation heran!

Dafür braucht es keine „Belohnung“! Das gemeinsame Meistern und das Zusammensein ist der Antrieb und Grund genug es gerne zu tun.

Was man nicht unterschätzen sollte, ist, was so ein Welpe alles für Ideen entwickelt, wo er überall rauf und runter springt, bevor man es sichert oder ihn stoppen kann. Unsere alte Mäggi wurde 15 Jahre und somit wurden wir von Wallys Temperament völlig überrollt.

Aber nun genießen wir so viel Leben in der Bude!

Unser voriger Hund kam erst im Alter von 3 Jahren in die Familie, sprich wir haben so eine lange Zeit in seinem Leben verpasst. Einen Welpen mit 9 Wochen (im günstigsten Fall mit 8 Wochen) aufzunehmen, bedeutet von Anfang an dabei zu sein. Alles was er ab dem Einzug in sein neues Heim erlebt, erlebt man mit ihm gemeinsam und erfährt so eine starke Bindung und Beziehung. So ein junger Hund läuft ohne Leine voller Vertrauen und Neugier mit einem mit. Da braucht es keine Bestechung. Die Motivation dafür, ist ihm als soziales Wesen in die Wiege gelegt. Man begibt sich selbst in diese Beziehung ohne Futter... (Konditionierung) dazwischen zu schalten. Das ist das natürlichste auf der Welt.

Wichtig ist auch, wie der Welpe von Geburt an aufgewachsen ist. Wally durfte mit ihren Vorbesitzern schon viele schöne Sachen erleben. Wir konnten sehen, wie alle Welpen eng aneinander geschmiegt – wie ein Wollknäuel – lagen, wie die Hündin alle säugte...

Das natürliche Aufwachsen bei der Mutter, die enge Bindung zu uns und die artgerechte Erziehung nach verhaltensbiologischen Grundsätzen ermöglichen diese besondere Beziehung zwischen Wally und uns.

Wally vertraut uns, egal was wir machen und wo wir sind.

Sitz“ ist eben sitz, egal ob in der Wiese, auf einem schiefen Brett oder auf dem Pferd...

Ein Dankeschön an den zuverlässigen Jerry!

Wally kommt gerne zu uns, auch wenn das Brett wackelt, oder die Wippe kippt. Sie freut sich, wenn sie es geschafft hat. Neue Situationen, die sie durch uns und mit uns meistert fördern ihre geistige und körperliche Entwicklung.

Um sie nicht zu überfordern, spielen wir sehr viel. Wir rennen, raufen und ziehen an einem Seil oder einem Stück Fell!

Anfangs hatte Wally wegen der Corona – Ausgangsbeschränkungen wenig Hundekontakt. Sie war bei zufälligen Hundebegegnungen sehr zurückhaltend, hat sich aber immer einwandfrei instinktsicher verhalten.

Durch die Lockerungen und regelmäßigen geregelten Kontakten ist sie nun auf den Geschmack gekommen und kann es kaum erwarten, bis sie mit dem anderen Hund spielen darf!

Wally ist nun 5 Monate alt und immer mit dabei.

Begleitet uns auf unsere „Abenteuer“...im Garten, am Bach, auf dem Rad...

Wally hat den Auftrag im Anhänger zu bleiben. Sie sitzt dort gerne, um was zu sehen. Wenn es zu lange dauert, kann sie sich hinlegen. Wir sagen ihr, wann sie wieder raus darf.

So viele gemeinsame Erlebnisse schweissen zusammen und wir genießen es, immer und von Anfang an, dabei sein zu dürfen!

Spielen – was steckt dahinter?

Spielen – Was steckt dahinter?

Schauen wir mal was die Bücher sagen.

Oftmals ist das Problem beim Lesen eines Fachbuches, dass was in einem steht, in einem andern Buch widerlegt wird oder eine ganz andere Ansicht über das Thema herrscht.

Beim Durchlesen mehrerer Bücher bin ich auf dieses Buch gekommen: „Auszeit auf Augenhöhe / Mensch-Hund-Spiel / Kleiner Einsatz mit grosser Wirkung“ Von PD Dr. Udo Ganslosser und Mechtild Käufer. Dieses Buch ist eine Zusammenfassung von weit über 30 Autoren (Wissenschaftlern), wobei ein grosser Teil von Marc Bekoff ist.

Bei soviel Wissen sollte ich doch gut beraten sein, ja das Buch ist eine interessante Kiste.

Hier meine Zusammenfassung mehrerer Bücher und meiner persönlichen Erfahrungen.

Der Biologe Marc Bekoff ist der Aufassung, dass bei sozialen Tieren die natürliche Selektion Betrüger aussortiert also jene, die nicht nach den ausgehandelten und akzeptierten Regeln spielen. Im Gegensatz dazu überleben und gedeihen Tiere wie Menschen besser, wenn sie fair spielen und den Moralkodex für das Verhalten in ihrer Gruppe lernen. Mit seiner Spekulation, dass sich mitfühlende Tiere erfolgreicher fortpflanzen und somit besser überleben, hatte Darwin vermutlich recht.

Im Spiel lernen Wolfswelpen schon Fairness und Kooperation und was erlaubt ist und was nicht. Sie erfahren, dass die Möglichkeit besteht, verletzt zu werden, wenn sie sich nicht an die Regeln halten und dass ihr Gegenüber die Lust am Spiel verliert, wenn sie zu rau und rücksichtslos sind. Ein wichtiges Merkmal des Spiels ist die Selbstkontrolle. Jungtiere lernen beispielsweise im Spiel, wie fest sie zubeissen dürfen. Erwachsene Wölfe können eine Beisskraft von 150 Kilonewton entwickeln, also bis zu 1,5 Tonnen pro Quadratzentimeter. Das ist die doppelte Kraft eines normalen Hundes. Grund genug also, diese Kraft zu drosseln. (Auszug aus dem Buch von Elli Radinger „Die Weisheit der Wölfe“)

Soziales Spielen

Einer der wichtigsten Voraussetzungen für Sozialspiel ist die Freiwilligkeit. Unfreiwilliges oder erzwungenes Spiel ist ein Widerspruch in sich.(Powen 2000)

Sozialspiel, darauf weist Marc Bekoff immer wieder hin, ist wegen seines sicheren Umfeldes und der fehlenden Zielgerichtetheit ein einzigartiger Freiraum, der die Möglichkeit bietet, neues Verhalten auszuprobieren und immer wieder anders und neu zu kombinieren. Dieses variantenreiche Experimentieren und Ausprobieren erlaubt eine Kreativität und Flexibilität im Verhalten, die es ausserhalb des Spiels nicht gibt. Deshalb fördern die im Spiel mit ihnen gemachten vielfältigen Erfahrungen die mentale Flexibilität, Kreativität und insgesamt die kognitive Entwicklung und Sozialisierung gerade ihres Welpen. (Paladin 2006/Burghardt 2005/Fredrickson 2004/Spinka et al.2001)

Spiel ist so ein optimaler Lernkontext.
Das hat mehrere Gründe. Der wichtigste Grund ist, das Spiel nur in einem sicheren Umfeld auftritt, d.h. Grenzüberschreitungen und Fehler keine Konsequenzen ausserhalb des Spiels haben, was das Ausprobieren und Variieren im Spiel erleichtert, eine Voraussetzung für Lernen. Ein Hundewelpen weiss nicht, wie fest es zubeissen kann, ohne den anderen Hund oder den Menschen wehzutun. Würde er im Ernstkontext- also ausserhalb des Spiels – das Beissen üben, hätte das üble Konsequenzen für beide Seiten, wie Verletzungen, langwieriges Meideverhalten oder gar sozialer Ausschluss. Es braucht also einen Freiraum wie das Spiel, in dem geübt werden kann, ohne dass echte Konsequenzen befürchtet werden müssen.

Ein wichtiges Merkmal des Spiels, das wesentlich zu seinem Reiz beiträgt, ist seine Unberechenbarkeit. Die Neugier (aktiviert die Belohnungszentren im Gehirn und führt zur Ausschüttung der Lerndroge Dopamin), als wichtiges Element jedes Spiels, sorgt zusammen mit den anderen Bestandteilen eines ausgewogenen Sozialspiels dafür, dass im Sozialspiel all die Dinge gelernt und trainiert werden, die für das Zusammenleben wichtig sind: z.B. Die Fokussierung auf den Spielpartner (Aufmerksamkeit), die nuancierte Kommunikation (kommunikative Kompetenz), der Rollenwechseln (Empathie) und das Selbsthandikap (Selbstkontrolle)

Spiel beugt Stress aber nicht nur vor, indem es den Umgang mit nicht vorhersehbaren, potentiell stressigen Ereignissen erleichtert, sondern es kann auch vorhandenen Stress dämpfen. Spiel wird von sozial lebenden Tieren zum Abbau von Spannungen und nach kurzfristigem Stress eingesetzt. (Held&Spinka 2011)
Stress steigert den Cortisolspiegel und die im Spiel produzierten Neurotransmitter, z.B. Oxytocin und die Endorphine sind natürliche Gegenspieler des Cortisols. (von Frijtag et al.2002)

Spiel ist kein Jagdtraining
Anders als Wissenschaftler, für die viele Funktionen des Spiels noch nicht geklärt sind, glauben manche Laien zweifelsfrei zu wissen, welchen Nutzen das Spiel für Jungtiere hat: Im Spiel bilden die Welpen eine Rangordnung und trainieren das, was sie als erwachsene Hunde brauchen, in erster Linie also „Jagen“ und „Kämpfen“. Was scheinbar so offensichtlich ist, stimmt trotzdem nicht. Obwohl Biologen zwischen den solitären Objektspiel und dem Beutefangverhalten kleiner Beutetiere tatsächlich Ähnlichkeiten (nicht Übereinstimmung) sehen, zeigen Welpen alle Elemente des Beutefangverhalten bereits im Ernstkontext, bevor diese Verhalten im Spiel auftaucht (Fox 1969)
Und Kojoten, die viel spielen, waren deshalb keine besseren Jäger (Vicent&Bekoff 1978)

Für mich ist klar, dass Tiere nach ihren vorgegebenen Anlagen spielen. Da der Hund vom Wolf abstammt, werden es sicher Spiele sein, die einem Beutegreifer im Alltag nützlich sind.

Spiel ist keine Rangordnungsrangelei
Auch die so einleuchtend klingende Behauptung, das Hundewelpen im Spiel die Rangordnung etablieren, wird nicht durch Daten gestützt, auch wenn Junghunde mit zunehmendem Alter – genau wie Menschenkinder – durchaus statusbewusster werden (Bauer&Smuts 2007/Smith 2015)

Sie suchen sich ihre Spielkameraden entsprechend sorgfältig aus und lernen im Spiel natürlich, wie sie mit den unterschiedlichen Rassen, Persönlichkeiten und Tempramenten der Wurfgeschwister oder anderen Welpen umgehen müssen.

Im echten Spiel gibt es dagegen kein ausserhalb des Spiels liegendes Ziel, deshalb scheint das Verhalten im Spiel funktionslos, sinnreicher oder albern. Gespielt wird ausschliesslich, um Spass zu haben und das so lange wie möglich. Deshalb muss im Sozialspiel dafür gesorgt werden, dass auch der Spielpartner genug Spass hat und in Spiellaune bleibt.

Spiel- versus Ernstverhalten
Das Spielverhalten unterscheidet sich vom Ernstverhalten, durch ein „Als ob“-Verhalten. Im Spiel wird nur so getan „als ob“ man kämpft oder jagt. Das wird beispielsweise daran erkennbar, das die Spieler nur sehr gehemmt angreifen, sie beissen z.B. nur in die Luft oder knabbern nur am Fell und sie verteidigen sich nur sehr ineffektiv. Im Jagdspiel wartet der Flüchtende so lange, bis der Verfolger ihm nah genug kommt und rennt erst dann weiter, usw.

Möglich ist diese kreative, variable Kombination und Variation der Verhaltensbruchstücke, weil Verhalten im Spiel die Zielgerichtetheit, die Endhandlung und der Ernstbezug fehlen (Meyer-Holzapfel 1956) und die Spieler aus einem viel grösseren Verhaltensrepetoire auswählen können.(Bekoff 2014a) Auch ist Spiel kein Wettbewerb.

Selbstbewusster durch Spiel
Die Bewegungen im Spiel ahmen natürlich Bewegungen ausserhalb des Spiels nach, aber in übertriebener Weise. Diese Bewegung wirkt sich nicht nur auf die körperliche Kondition, sondern auf das Selbstbewusstsein des Hundes aus. Durch die sehr unterschiedliche Bewegung in ganz verschiedenen, auch herausfordernden Situationen lernt der Hund seine körperlichen Stärken und Schwächen kennen und erweitert sein motorisches Verhaltensrepertoire. Bei der Suche nach der Funktion vom Spiel fanden Byers und Walker heraus, dass die Zeiten, in denen Jungtiere am meisten spielen, mit den sensiblen Phasen der Gehirnentwicklung zusammenfallen. Dies gilt besonders für die Synapsenbildung im Kleinhirn, das für die Feinsteuerung und Koordination von Bewegungen zuständig ist. Die Bewegung im Spiel unterstützt deshalb vermutlich dessen Entwicklung und den Aufbau von Muskelnfasern und den als Spannungs- und Stellungsmessfühler wirkenden Muskelspindeln. (Bekoff & Byers 1981, Byers & Walkers 1995, Byers 1998)

Neben dem Spass, bereitet das Spiel die Jungtiere auf das Leben vor. Nur im Spiel kann jede Rolle eingenommen werden und sich ein Gefühl für die verschiedenen Situationen entwickeln. Durch diese Wahrnehmung hat das Tier ein Potenzial, sich weiter zu entwickeln.

Spiel im sozialen Kontext
Das Spiel unter Hunden kann jederzeit von einem oder anderen Hund abgebrochen werden, es ist ja freiwillig. Als Parameter in der sozialen Kommunikation verhält es sich anders.Wenn der Rudelführer den Hund zum Spielen auffordert, soll dieser freudig mitspielen und sich auf seinen Chef einlassen, hier geht es neben dem Spass vor allem um die Beziehung.

Ein Hund spielt nur, wenn er sich wohl fühlt.
Das Spielen ermöglicht dem Hund, zusammen mit seinem Halter Risiken einzugehen, die ihn ausserhalb des Spiels überfordern würden und so kann er mit der Ermutigung durch seinen Halter über sich hinauswachsen. (vgl. Auszeit auf Augenhöhe)

Die einzige Regel des Spiels ist, dass es ein Spiel ist. Im Spiel können Sachen auch mal ausprobiert werden.

Bei den Spielaufforderungen gibt es ganz viele verschiedene Möglichkeiten:

  • Vorderköpertiefstellung / diese Stellung sieht man aber auch während des Spiels sehr oft als „Entschuldigung“ für übertriebenes Verhalten.
  • Anrempeln in Bewegung
  • In unterschiedlichem Tempo und mit Richtungsänderung auf einen anderen Hund zurennen.
  • Mit einem Gegenstand zwischen den Zähnen, provozierend und stolzierend vorbei laufen
    usw.

Nimmt das Gegenüber die Spielaufforderung nicht an, gibt es kein Spiel.

Gespielt wird sehr oft mit übertriebener Mimik (Spielgesicht) und Gestik. (Sie lassen sich zu Boden fallen, als würden sie gleich sterben) Die verschiedenen Bewegungen / Bewegungsabläufe / Verhalten usw. sind abhängig davon,

  • wie hat der Welpe spielen gelernt
  • welche Rasse
  • wie sehen die Spiele zwischen Mensch und Hund aus
  • usw

Zuerst ist es ein Zerrspiel um einen Stock, daraus wird ein Laufspiel und der Stock hat keine Bedeutung mehr. Spielen hat kein Ziel, es entwickelt sich nach den Ideen der Mitspieler. Die Rollen können jederzeit gewechselt werden, zwischen Jäger und Gejagtem, zwischen wer dominiert von oben und wer liegt unten. Damit alle Spass haben, muss gelernt werden, mit Handicap zu spielen.
Wenn der der 90 kg Mann mit seinem Rehpinscher ein Zerrspiel macht, muss er seine Kraft dosieren, sodass es auch dem Rehpinscher noch Spass macht. Im Laufspiel wird ein mittelgrosser Hund nie mit vollem Tempo davon laufen, weil sich sonst sicher nie ein Spiel mit seinem Frauchen entwickeln wird. Das Eskalationsrisiko dass das Spiel in einem Kampf endet liegt zwischen 0 – 5 %. Hauptgründe: keine Sozialkompetenz / keine Grenzen gesetzt bekommen. Mit solchen Hunden hat niemand Interesse, zu spielen.

Spieldauer
Spielbegnungen von Hunden sind häufig viel kürzer als menschliche Regelspiele und gerade die Mensch – Hunde Spiele, die sich aus Alltagssituationen ergeben, sind spontan aber kurz. Bei Welpen und Junghunden dauern sowohl Objekt- als auch Sozialspiele häufig nur Sekunden bis Minuten, meist im Bereich zwischen 10 und 30 Sekunden. (Günther 2009, Heine 2000)

Spielen ist nichts für Kontrollfreaks.
Es gibt Hunde deren Interesse ist es nur, ein Spiel zu unterbinden.

Bei den Menschen ist es genau so, Chefs, die nur bestimmen können, können nicht spielen. Beim Spielen muss man sich auf das Gegenüber einlassen, es ist ein miteinander etwas tun und kein delegieren, dass jemand etwas tut.

Ein Spielzeug einigemale irgendwo hinwerfen, mit der Aufforderung, der Hund soll es holen und bringen, hat nichts mit spielen zu tun.

Genau so Agility, Hunderennen usw., hier geht es um die Interessen der Menschen. Wie gesagt - Spiel ist kein Wettbewerb!

~ Beat

Wie wird ein Welpe stubenrein?

Wie wird ein Welpe stubenrein?

Die erste Zeit gemeinsam mit einem Welpen ist unglaublich spannend.

Ihn bei seinen ersten Schritten zu begleiten, ihm die Welt zu zeigen und die Basis für ein jahrelanges Zusammenleben zu schaffen, ist ausgesprochen wertvoll und lehrreich.

Doch mit der Entscheidung zu einem Welpen tauchen bei vielen Hundehaltern sehr schnell auch die ersten Fragen auf. Eine davon, die uns besonders oft gestellt wird, ist die Frage, wie ein Hund stubenrein wird.

Hierzu muss ich direkt vorweg nehmen, dass es auch für einen jungen Welpen nicht normal ist, einfach irgendwo Wasser zu lassen. Einem gut sozialisierten Welpen ist durchaus bewusst, dass an dem Ort, an dem man lebt, keine Markierung gesetzt wird. Hier können seriöse Züchter deshalb natürlich gute Vorarbeit leisten.

Das Stichwort hier ist der Untergrundwechsel, also von den Fliesen oder dem Laminatboden in der Wohnung (der in freier Natur ja sowieso nicht vorkommt) zu der Wiese draußen. Haben Welpen freien Zugang nach draußen, werden Sie immer zuerst auf die Wiese gehen, um ihr Geschäft zu verrichten. Da Welpen bis zur 12. Woche – also innerhalb der Sozialisierungsphase – noch keine Rangordnungs-/ oder Territorialansprüche haben, können Sie ihn auch in den Garten lassen. Danach sollten Sie sich dafür die nächstgegelgene Wiese aussuchen.

Wie also geht man nun vor, wenn der Welpe eingezogen ist?

Es gibt ein paar einfache „Tipps und Tricks“, durch die sich 2 von 3 Unfällen vermeiden lassen:

  1. Wie oben bereits beschrieben, pinkeln Welpen nicht einfach irgendwo hin. Bemerkt ihr also, dass er auf der Suche nach einem anderen Platz (oder Untergrund) ist, dann geht direkt mit ihm raus.
  2. Wenn euer Welpe aufwacht, könnt ihr davon ausgehen, dass er raus muss. Welpen haben einen schnelleren Rhythmus, unter anderem einfach auch deshalb, da sie mehrmals am Tag fressen.
  3. Ich würde dazu raten, in der ersten Woche, nachdem der Welpe bei euch eingezogen ist, mit ihm gemeinsam auf dem Boden zu schlafen. Das Bett und auch das Sofa gelten als Lagerplätze des Rudelchefs, ein Hund erkennt das. Aus diesem Grund (und besonders wichtig wird es dann, wenn die Territorialansprüche vorrangig werden) gelten diese als genetisches Grundtabu. Richtet euch deshalb für die erste Zeit eine Art „Matratzenlager“ ein. Welpen brauchen anfangs den Körperkontakt nachts noch zu euch. Außerdem solltet ihr das Erste sein, das er sieht, wenn er morgens aufwacht. Er soll Sie mit all seinen Sinnen kennenlernen dürfen. Der Trick dabei ist, dass man es direkt mitbekommt, wenn der Kleine wach wird. Man kann dann sofort mit ihm raus gehen.
  4. Haltet euch auch an euren eigenen Rhythmus. Weckt euren Hund dann auf und geht mit ihm raus. Wenn sich ein bestimmter Rhythmus eingespielt hat, dann wird euer Hund die Gelegenheit auch nutzen.

Und wenn es doch zum „Unfall“ kommt:

Hier schwirren oft noch veraltete Praktiken durch die Köpfe, wie „wenn der Hund in die Wohnung macht, dann drückt seinen Kopf rein“. Ich denke, wir müssen hier nicht näher drauf eingehen. Lasst das einfach. Seid authentisch. Wenn ihr euch ärgert, dann sagt eurem Hund, dass es euch ärgert – fertig. Seht zu, dass ihr ihn dann so schnell wie möglich raus bringt. Und noch wichtig: Säubert die Stelle komplett geruchsneutral. Er soll beim nächsten mal nicht denken, dass das die Stelle war, an der man hier pinkeln kann.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich die „Unfälle“ größtenteils vermeiden lassen, wenn ihr die oben genannten Tipps anwendet. Es ist natürlich aber keine Schande, wenn es euer Welpe mal nicht bis nach draußen schafft, das ist wohl jedem mal passiert!

~Jasmin