Geschirr, Halsband/ Leine inkl. Halsband
Ich möchte für alle Interessierte darstellen, wie wir die „kleinen Wölfe“ dieses Hilfsmittel auswählen und anwenden.
Ich wähle für die Kommunikation in meinem Alltag sowie bei der Arbeit eine Leine, Halsband oder evtl. auch mal das Geschirr als Hilfsmittel aus.
Tatsächlich ist mir das Wort Hilfsmittel wichtig, denn als etwas anderes wie z.B. als Manipulations-Gegenstand wird es nicht benutzt.
Das Halsband oder das Geschirr ist grundsätzlich nicht dazu da den Hund daran zu hindern wegzulaufen.
Ich erwähne das, da die Einstellung die wir haben, eben auch enorm wichtig für die Konstellation der Gemeinschaft ist. Unabhängig ob es sich um das tägliche Zusammenleben oder auf eine spezifische Arbeit bezieht.
Zusätzlich sollte zur Auswahl natürlich das Ziel und die differente Handhabung des Hilfsmittels nicht vergessen werden.
Ein Beispiel für die richtige Wahl des Hilfsmittels:
Wenn ich mit einem Gummihammer eine Schraube in eine Betonwand hauen möchte, um ein Bild aufzuhängen, leidet nicht nur das Ergebnis darunter, es ist auch noch für alle Beteiligten höchst unbefriedigend, wenn das Bild am Ende nicht an der Wand hängt.
- Möchte ich mit dem Hund von A nach B z.B. im Fuß? Dann Halsband mit kurzer Leine
- Möchte ich Sucharbeit machen? Dann Geschirr oder Halsband
- Oder Zughundesport ausüben? Geschirr
Zu Punkt 1
Wenn ich z.B. den Hund exakt neben mir her führen möchte („Fuß gehen“), dann sollte die Entscheidung immer bei einem dünnen Halsband mit kurzer Leine liegen.
Das Halsband sollte 2 Ringe besitzen die groß genug sind, dass das Band sehr gut zu und wieder auf gleiten kann. Wenn es richtig angelegt ist (das Band gleitet zwischen mir und dem Hund von oben nach unten durch den einen Ring), leitet es den Impuls dort hin wo er wirken soll. Das ist am Genick. Und nur so lange man ihn braucht. Kurz und knapp, ohne auf Zug mit der Leine zu kommen oder erst gar nicht in den Zug gehen. Je kürzer der Kontakt desto besser. Nur so viel wie es braucht. Damit das Prinzip gut funktionieren kann, darf von der Leine der Karabiner nicht zu schwer, aber auch nicht zu leicht sein. Dieser Hund läuft mit diesem angelegten Halsband auf der linken Seite „Fuss“.
Zu dicke, oder Halsbänder die von der Funktion anders konzipiert sind wie oben beschrieben, eignen sich nur bedingt dafür. Ein Geschirr eignet sich hierzu nicht *.
Um einen guten Impuls auslösen zu können, muss zusätzlich die Handhabung der Hilfsmittel klar und geübt sein, Es geht um Impulse und es darf kein Zug auf der Leine entstehen. Bei bewusster Handhabung hat es ebenfalls den Vorteil, dass die Körpersprache des Halters genauer sein kann.
Auch Leinen die direkt mit dem Halsband verbunden sind so wie bei Lautlosleinen ( den typischen Jägerleine meist aus Rundleder, diese haben eine gut gewählte dicke 6mm oder 7mm oder Retrieverleinen die etwas kürzer sind aber meist zu dick sind 8mm und dicker, eignen sich zur genauen Impulsgabe ebenfalls nicht. Sie sind nicht gut ausbalanciert, es fehlt das Gewicht um einen Impuls ausreichend weiterzuleiten. Der Impuls der über die Leine beim Hund am Hals ankommt ist zu schwach und ungenau.
Sucharbeit oder Zughundesport
Zu Punkt 2 und 3
Für die Sucharbeit oder den Zughundesport eignen sich Geschirre sehr gut, da man in diesem Fall den Hund vorne weg schicken möchte. Das Prinzip ist recht einfach
Druck erzeugt Gegendruck, je mehr Kontakt desto mehr Druck, also auch Gegendruck und Kraft von mir weg nach vorne. Ziehe ich an der Leine stemmt sich der Hund rein, dass passiert ganz automatisch.
Das ist auch der Grund weshalb sich ein Geschirr für die alltägliche Kommunikation nicht geeignet ist. Es hat zu viel Körperkontakt und sendet somit ein falsches Signal an den Hund.
Für die Suche kann man ein Halsband hernehmen, die Leine kann dann unter dem Hund zwischen den Beinen hinten durchgeführt werden. Hierfür eignen sich Halsbänder die einen Zug-stopp besitzen. Eventuell. kann diese Möglichkeit je nach Terrain die ruhige Arbeit beeinflussen.
Bei der Suche mit dem Geschirr ist die Leine gut aufgeräumt wenn die Öse für den Karabiner hinten oben am Geschirr angebracht ist. Das Geschirr mit einer Schleppleine bietet uns die Möglichkeit den Hund optimal bei der Suche zu unterstützen.
Für den Zughundesport sind die Geschirre meist optimal an die Bewegungsfreiheit und die Verteilung der Last konzipiert.
Ich hoffe der hier von mir beschriebene Vergleich der einzelnen Hilfsmittel für euch hat die Unterschiede gut hervorgehoben.
*Druck erzeugt Gegendruck, je mehr Kontakt desto mehr Druck, also auch Gegendruck und Kraft von mir weg nach vorne. Ziehe ich an der Leine stemmt sich der Hund rein, dass passiert ganz automatisch.